Martinus Luther

Schauspiel von John Düffel (Uraufführung)


PRODUKTION Ensemble Theaterlust München
INSZENIERUNG Thomas Luft
MIT Thomas Kügel, Anja Klawun, Sebastian Gerasch


PREISE 50.– | 40.– | 30.– | 20.–

INFO Talk im Theater 18:45
DAUER ca. 2 h 35 min


Mo 03. April 201719:30
Di 04. April 201719:30

Er ist ein Kämpfer und Streiter. Beseelt, kompromisslos, und im schlimmsten Fall gnadenlos. Ein Berufener, der am härtesten zu sich selbst ist: Die Rede ist vom jungen Bettelmönch Martinus, der seiner weltlichen Karriere – und wahrscheinlich wäre es eine glänzende gewesen – abgeschworen hat, um sein Leben Gott zu weihen. Ein Gewitter ist der Moment seiner Bekehrung, ein Donnerschlag wird es für die Nachwelt. Der Bettelmönch Martinus, bekannter als Martin Luther, sorgte mit dem Thesenanschlag von Wittenberg für eine der massivsten Zäsuren in unserer Geschichtsschreibung. Fünfhundert Jahre ist das jetzt her. Mit einer Auftragsarbeit zum 500. Jahrestag der Reformation widmet sich das Ensemble Theaterlust der faszinierenden Gestalt Luther. «Martinus Luther» kreiert ein spannedes Persönlichkeitsbild der grossen historischen Figur und spannt einen Bogen zu dem, was wir heute an religiösem Extremismus erleben. An Luthers Beispiel wird die Geschichte einer Radikalisierung erzählt: Wie einer zum Hassprediger wurde, der als Gottsuchender begann. Eine Geschichte voll Faszination und Spannung, zutiefst persönlich und voller Bedeutung für unsere heutige Welt.

JOHN VON DÜFFEL wuchs unter anderem in Londonderry/Irland, South Dakota/USA und diversen kleineren deutschen Städten auf. Er studierte Philosophie, Volkswirtschaft und Germanistik in Stirling/Schottland und Freiburg im Breisgau, wo er 1989 mit einer Arbeit über Erkenntnistheorie promovierte. Zunächst war er Theater- und Filmkritiker, dann Dramatiker und Dramaturg an verschiedenen Theatern. Seit 2009 ist er Dramaturg am Deutschen Theater Berlin. John von Düffel hat diverse Romane, Essays, Übersetzungen und Romanbearbeitungen veröffentlicht. «Es ist eine echte Herausforderung», sagt er, «Luther als historischer und geistesgeschichtlicher Grösse gerecht zu werden.» Wie Luther wurde was er war – und wie Luther aufhörte, Luther zu sein – so beschreibt der Autor seinen Ansatz.