Komoco / Sofia Nappi: «Pupo»

«Pupo» bezeichnet im Italienischen gleichzeitig das Kind und die Puppe. Das gleichnamige Stück von Sofia Nappi ist inspiriert von der Figur des Pinocchio, jener hölzernen Puppe, die so gerne ein echter Junge wäre. Carlo Collodis weltberühmtes Kinderbuch liefert die Grundlage für eine moderne Coming-of-Age-Geschichte, durch die in Assoziationen auch märchenhafte Figuren wie Fuchs und Kater, die sprechende Grille oder die blaue Fee geistern. Mit minimalen Gesten und aufblitzenden Leitmotiven, eingebettet in die unbändige Bewegungslust eines jungen Menschen, erzählt «Pupo» eine Geschichte des Erwachsenwerdens: wie das unschuldige, neugierige Kind in der Welt erwacht, wie es Menschen trifft und mit ihnen spielt, seine Grenzen austestet. Wie der Heranwachsende den ersten Versuchungen begegnet, wie er leichtgläubig betrogen wird, mit sich selbst ins Reine kommt und schliesslich die Kraft der Vergebung kennenlernt.

SOFIA NAPPI studierte Tanz am Alvin Ailey American Dance Theater in New York und vertiefte ihre Studien anschliessend international. Besonderen Einfluss auf ihr Schaffen hatte der enge Kontakt mit Hofesh Shechter und ihre Beschäftigung mit der Tanzsprache von Ohad Naharin. Mit ihrer Schwester, der Musikerin Alice Nappi, gründete sie 2022 die Kompanie Komoco mit Sitz in Florenz. Ihre Arbeit etablierte sich innert kürzester Zeit auf den wichtigsten Theaterund Festivalbühnen. Neben der Arbeit für ihre eigene Kompanie ist Sofia Nappi als Choreografin unter anderem für das Staatsballett Hannover, das Nederlands Dans Theater 2 und das Scottish Dance Theatre tätig.