Homo Faber
Schauspiel nach dem Roman von Max Frisch – Fassung von Ulrich Woelk
PRODUKTION Theater Kanton Zürich
INSZENIERUNG Rüdiger Burbach
BÜHNE & KOSTÜME Beate Fassnacht
SOUNDS & MUSIK Joel Schoch
LICHT & VIDEO Patrick Hunka
PREISE 50.– | 40.– | 30.– | 20.–
INFO Talk im Theater 18:45
DAUER ca. 2 h 20 min
Mi | 08. März 2017 | 19:30 |
Walter Faber ist Ingenieur und arbeitet im Auftrag der UNESCO. Seine Weltsicht ist von grosser Nüchternheit und dem Glauben an den technischen Fortschritt geprägt. Er ist ein Macher und Rationalist. Umso irritierender sind für ihn die Ereignisse einer Reise, die ihn zunächst von New York nach Mittelamerika führt. Sein Flugzeug muss notlanden, dann findet er seinen Jugendfreund tot im Dschungel vor. Nach New York zurückgekehrt, trennt sich Faber von seiner Freundin Ivy und bricht zu einer Schiffsreise nach Europa auf. An Bord lernt er eine junge Frau kennen, in die er sich schon bald verliebt. Dass Sabeth rund 30 Jahre jünger ist als er, hält Faber nicht davon ab, sie in Paris wiederzutreffen und ihr seine Hilfe anzubieten. Ihr Ziel ist Athen. Bei der Autoreise durch Südeuropa kommen sich die beiden immer näher. Doch als Sabeth am Strand von einer giftigen Schlange gebissen wird, nimmt die Tragödie ihren Lauf.
MAX FRISCHS Roman, 1957 erschienen, ist ein Klassiker der Moderne. Er beschreibt in der Figur des Walter Faber einen Menschentypus, dessen Weltsicht ausschliesslich technisch-rationalen Kriterien unterworfen ist. Frisch unterlegt seinem Roman Motive der griechischen Tragödie «König Ödipus ». Wie Ödipus verstrickt auch Faber sich in eine fatale Liebesbeziehung – ohne sich dessen bewusst zu sein, geht er ein Verhältnis mit seiner eigenen Tochter ein. Die Aufklärung der tragischen Dimension seiner Beziehung und die damit einhergehende Selbsterkenntnis kommen zu spät. In der Figur des Faber verabschiedet Max Frisch die technisch- kalte Vernunft als letztgültige Instanz gesellschaftlich verantwortlichen Handelns.