Falstaff
Oper von Giuseppe Verdi in italienischer Sprache, mit deutschen Übertiteln Libretto von Arrigo Boito
PRODUKTION Theater Pforzheim
INSZENIERUNG Thomas Münstermann
MUSIKALISCHE LEITUNG Robin Davis
PREISE 60.– | 50.– | 40.– | 25.–
INFO Talk im Theater um 18:45 Uhr
DAUER 2 h 20 min, inkl. Pause
PODCAST Folge 43: «Falstaff»
Di | 12. April 2022 | 19:30 |
Für Sir John Falstaff ist das Leben ein grosser Spass: Er hat zwar ein Alkohol- und ein Geldproblem, aber mithilfe seiner Diener schon so einige Leute über den Tisch gezogen. Nachdem er den verstockten Dr. Cajus ausgenommen hat, will er – in der Annahme, völlig unwiderstehlich zu sein – mit Alice und Meg gleich zwei vorteilhaft verheiratete Damen um seine Finger wickeln, um an das Vermögen ihrer Männer zu gelangen. Aber er macht die Rechnung ohne die fröhliche Frauengemeinschaft der Stadt Windsor, die beschliesst, dem eingebildeten Ritter für seine Anmassungen eine Lehre zu erteilen.
Mit «Falstaff» endete 1893 das Bühnenschaffen von GIUSEPPE VERDI (1813–1901). Nachdem ihn über 50 Jahre lang kein Sujet mehr zur Komposition einer heiteren Oper inspiriert hatte, überzeugte ihn Arrigo Boitos scharfsinniges Libretto, sich dieser Gattung wieder zuzuwenden: Falstaff solle Geist haben, schrieb Verdi an Boito, und der ergänzte zu diesem Zweck Shakespeares Vorlage «The Merry Wives of Windsor» durch Passagen aus «Henry IV». Verdi folgte dem Libretto mit einer detailreich durchkomponierten Tour de Force voll Witz und Tiefe, in der die treibende Groteske ebenso unvergleichlich in Musik gesetzt ist wie die lyrischen Momente. Falstaff wurde vom fettleibigen Säufer zum entspannten Lebenskünstler aufgewertet und erhielt in der berühmten Schlussfuge mit seinem Lebensmotto «Alles auf Erden ist Spass, der Mensch ist als Narr geboren» sogar das letzte Wort.