Die sieben Todsünden / Seven Deadly Sins
Ballet chanté von Kurt Weill und Bertolt Brecht in deutscher und englischer Sprache
PRODUKTION Theater Orchester Biel Solothurn
MUSIKALISCHE LEITUNG Iwan Wassilevski
INSZENIERUNG UND BÜHNE Oliver Tambosi
PREISE 60.– | 50.– | 40.– | 25.–
INFO Talk im Theater um 18:45 Uhr
PUBLIKUMSGESPRÄCH im Anschluss an die Vorstellung
DAUER ca.1 h 25 min (keine Pause)
AUDIO-WERKEINFÜHRUNG Hier reinhören
Di | 29. November 2022 | 19:30 |
«Ein kleines Haus am Mississippi», das wünscht sich eine kleinbürgerliche Familie und schickt kurzerhand die Tochter Anna auf eine siebenjährige Reise durch die Städte Nordamerikas, um das hierfür nötige Geld zu verdienen. Um Erfolg zu haben, muss Anna ihre eigenen Träume opfern und ihre Emotionen unterdrücken. Diesem enormen Druck hält Anna nicht stand und sie zerbricht innerlich in zwei Personen …
KURT WEILL (1900–1950) und BERTOLT BRECHT (1898–1958) brachten «Die sieben Todsünden» 1933 im Pariser Exil im Auftrag des Théâtre des Champs-Élysées zur Uraufführung. Weill verband Brechts bissige Gesellschaftskritik mit mitreissender, an Tango, Foxtrott und Barbershop erinnernde Klänge. Indem Weill die Familie (samt Mutter) ausschliesslich mit Männerstimmen besetzt, werden die vorherrschenden patriarchalen Strukturen durchleuchtet. Treffend ironisieren sie die kleinbürgerliche Doppelmoral einer Gesellschaft, die bereit ist, für Wohlstand ihre Werte und ihre psychische Gesundheit aufzugeben. In der Inszenierung von OLIVIER TAMBOSI bietet Weill und Brecht im Doppelpack: Denn «Die sieben Todsünden» werden gleich zwei Mal hintereinander erlebbar, und das ausgeklügelte Spiel mit verschiedenen Sprachen, Besetzungen und Perspektiven lässt Augen und Ohren das Werk immer wieder neu entdecken.